Interview mit dem Head Coach Benedikt Danek

Benni, willkommen zurück bei den ARKADIA Traiskirchen LIONS! Kannst du dich eingangs kurz für die LIONS Fans vorstellen, ein bisschen deine Spielerlaufbahn, vor allem die Zeit als Löwe, ein bisschen Revue passieren lassen?

Meine Spielerlaufbahn in Traiskirchen begann 2004, als ich im Sommer zu einem Probetraining kam. Coach war damals Raoul Korner und er ermöglichte mir Teil der Bundesligamannschaft zu sein. Gleichzeitig habe ich in der U22-Mannschaft gespielt. Bis 2012 war ich bei den LIONS tätig, danach zwei Jahre in Wien und hab dann anschließend von 2014 bis 2019 wieder in Traiskirchen gespielt. Von meinen 17 Jahren in der Bundesliga habe ich 13 in Traiskirchen verbracht, eine sehr schöne Zeit, für die ich sehr dankbar bin.

Was hat sich in Traiskirchen seit deiner Spielerkarriere verändert?

Es hat sich viel getan, das Management rund um Paul Handler und sein Team hat in den letzten Jahren viel nach vorne gebracht. Die Halle ist rund um die Uhr mit unglaublich vielen Mädchen und Burschen gefüllt, was ein sehr gutes Zeichen für den österreichischen Basketball ist. Es ist sogar so, dass wir immer wieder aufgrund der voll ausgelasteten Hallenzeiten mit dem BSL-Team in einer anderen Halle trainieren.

Was hat dich bewogen nach Traiskirchen zurückzukommen?

Nachdem ich meine Spielerkarriere in Klosterneuburg 2021 beendet habe und meine Trainerlizenz in dieser Zeit absolviert habe, verbrachte ich die ersten drei Jahre in Klosterneuburg und Wien im Nachwuchs und in der B2L. Ich war jedoch in ständigem Austausch mit dem Verein. Der Schritt in die erste Liga ist für mich persönlich eine große Chance und Herausforderung. Dass ich meine erste BSL-Saison hier in Traiskirchen verbringen darf, ist ein sehr schönes Gefühl. Ich fühle mich durchaus als „Rückkehrer“, kenne hier noch viele Leute, man hat mich gut aufgenommen.

Als Spieler wurdest du in den letzten Jahren deiner aktiven Karriere oft als „verlängerter Arm des Head Coaches am Feld“ bezeichnet. Wann hast du für dich selbst festgestellt, dass du eine Karriere als Coach anstreben möchtest?

Als Point Guard macht man sich grundsätzlich mehr Gedanken zur Spielweise, Taktik oder Gegnervorbereitung. In meinen letzten Jahren als Spieler, als die Schnelligkeit und Ausdauer weniger wurden, versuchte ich noch mehr mit dem Kopf zu lösen. Da wurde mir klar, dass ich den Job des Trainers versuchen möchte. Man stellt sich aber als Spieler den Job des Coaches leichter vor, es gibt viele Dinge zu beachten, als man denkt.

Welche Coaches inspirier(t)en dich bzw. wie würdest du deine Trainerphilosophie beschreiben?

Ich hatte das Glück viele verschiedene Trainer in meiner Spielerkarriere, sowohl im Bundesligaspielbetrieb als auch in Nationalteams, gehabt zu haben. Dafür bin ich sehr dankbar und ich glaube es ist ein Vorteil, wenn man viele verschiedene Persönlichkeiten und Philosophien kennenlernt. Mein erster Trainer im Nachwuchs war mein Vater, der mir die ersten Schritte in meinem Basketballleben beigebracht hat. In Traiskirchen haben mich vor allem Andrea Maghelli und Zoran Kostic am längsten begleitet. Von Darko Russo habe ich in seiner kurzen Zeit in Wien sehr viel gelernt. Es gab auch einige andere Trainer, die sehr wichtig für mich persönlich waren und mir viele verschiedene Facetten dieser Sportart zeigen konnten.

Du startest nun in deine erste Saison als Head Coach eines BSL-Teams. Was sind deine Ziele mit den LIONS, vor allem nach einer durchaus guten Saison im Vorjahr?

Mir ist bewusst, dass durch die starken Leistungen und die guten Ergebnisse im Vorjahr die Erwartungen in Traiskirchen sehr hoch sind. Das Team ist bis auf wenige Spieler komplett neu zusammengestellt. Es wird bestimmt nicht einfach, die hohen Erwartungen zu erfüllen, aber wir sind guter Dinge und arbeiten täglich hart daran, dass wir als Team zusammenfinden und auch starke Leistungen abrufen können.

Wie war aus deiner Sicht die Vorbereitung auf die neue Saison?

Ich bin zufrieden mit der Vorbereitung. Wir trainieren seit über fünf Wochen. Dadurch dass das Team neu zusammengesetzt wurde, wird manches noch Zeit brauchen. Wir haben uns bewusst starke Gegner für die Testspiele ausgesucht und konnten nicht allzu viele Siege erringen. Nun gilt es bereit für den Saisonstart zu sein.

Wie sieht der Head Coach des BSL-Teams unser neues Zweitliga-Team? Wie wirkt sich dieses Team auf das BSL-Team und auf deine Arbeit aus?

Ich denke es ist ein sehr guter Schritt, den man hier in Traiskirchen setzt. Traiskirchen ist für junge Spieler sehr attraktiv geworden, da es starke Nachwuchsteams, ein win2day Superliga-Team und nun eben auch eine B2L-Mannschaft gibt. Zu meiner Zeit war es die U22-Liga, die sehr wichtig war für junge Spieler, jetzt ist es die B2L. Ich habe die letzten beiden Jahre in Wien mit einem B2L-Team gearbeitet und glaube, dass diese Liga viel Potential hat und dass es für junge Spieler eine gute Chance ist, sich zu beweisen und viel Spielzeit zu erhalten.

Möchtest du den LIONS-Fans noch etwas ausrichten?

Ich war letzte Saison zwei Mal in der Halle und war fasziniert von der tollen Atmosphäre. Ich erinnerte mich sofort zurück an viele schöne Momente im Hexenkessel „LIONS Dome“. Das Team schätzt diesen Rückhalt der Fans enorm und ich wünsche mir sehr, dass wir mit Einsatz und Leidenschaft auch in der neuen Saison die Begeisterung für Basketball in Traiskirchen ausbauen können.

 

Foto: Sandra Cermak